1919 Stuttgart

Waldorfpädagogik

Die Waldorfpädagogik wurde von dem österreichischen Philosophen, Dramatiker und Pädagogen Rudolf Steiner begründet, der auch die Grundsätze der Anthroposophie entwickelte.

Die erste Waldorfschule wurde 1919 in Stuttgart, Deutschland, für die Kinder der Arbeiter der Zigarettenfabrik Waldorf-Astoria eröffnet. Die erste ungarische Waldorfschule wurde 1926 gegründet, aber unter totalitären Regimen geschlossen. Nach 1989 wurden die Waldorfschulen in Ungarn wiederbelebt, und heute gibt es weltweit mehr als 1.000 Schulen und Kindergärten, die auf Steiners Prinzipien basieren.

Die wichtigsten Grundsätze

Ganzheitliches Lernen

Integration mehrerer Fächer in einen kohärenten und interdisziplinären Ansatz.

Kindzentriert

Konzentration auf die individuellen Entwicklungsbedürfnisse und Interessen des Kindes.

Phantasie und Kreativität

Ermutigung der Kinder, kreativ zu denken und ihren künstlerischen Ausdruck zu erkunden.

Konkretes Lernen

Nutzen Sie praktische Aktivitäten und praktische Erfahrungen, um neue Fähigkeiten und Konzepte zu erlernen.

Autonomie

Waldorfschulen sind unabhängig und selbstverwaltet und legen großen Wert auf die Einbeziehung der Gemeinschaft und die Beteiligung der Eltern.

Ohne Nocken

Minimieren Sie den Einsatz von Technologie im Klassenzimmer, um praktisches und soziales Lernen zu fördern.

Natur- und Outdoor-Erziehung

Zeit in der Natur und Lernen im Freien als Klassenzimmer.

9 Minuten über Waldorfpädagogik

Lehrmethoden

  • Epochale Lehre: Aufteilung des Tages in große Unterrichtsblöcke, die sich auf ein bestimmtes Thema konzentrieren.
  • Kindzentriertheit: die sich auf die individuellen Entwicklungsbedürfnisse und Interessen des Kindes konzentrieren.
  • Phantasie und Kreativität: Ermutigung der Kinder, kreativ zu denken und ihren künstlerischen Ausdruck zu erkunden.
  • Konkretes Lernen: praktische Aktivitäten und praktische Erfahrungen nutzen, um neue Fähigkeiten und Konzepte zu erlernen.
  • Natur- und Outdoor-Erziehung: Zeit in der Natur zu verbringen und die freie Natur als Klassenzimmer zu nutzen.
  • Ohne Drehknopf: Minimierung des Einsatzes von Technologie im Klassenzimmer zur Förderung des praktischen und sozialen Lernens.
  • Eigenständigkeit: Waldorfschulen sind unabhängig und selbstverwaltet und legen großen Wert auf die Einbeziehung der Gemeinschaft und die Beteiligung der Eltern.

Die erste Schule in Ungarn wurde 1926 gegründet, mit Deutsch als Unterrichtssprache. Totalitäre Regime (Nationalsozialismus, Bolschewismus) schlossen die Schulen, aber nach 1989 wurden in fast allen Ländern der freien Welt Waldorfschulen gegründet. Heute gibt es mehr als tausend Schulen und noch mehr Kindergärten, die nach den Steinerschen Prinzipien arbeiten.

Waldorfschulen sind weltweit unter verschiedenen Namen bekannt, aber die Prinzipien sind die gleichen. In Deutschland heißen sie Freie Waldorfschulen und werden als autonome Einrichtungen geführt, nicht vom Staat oder den lokalen Behörden, sondern von freien Trägern (Vereine, Stiftungen). In den entwickelten öffentlichen Bildungssystemen ist die staatliche Unterstützung für diese Einrichtungen hoch, in Dänemark, den Niederlanden und Norwegen werden fast alle ihre Budgets staatlich finanziert, und in Deutschland werden fast 851T3T ihrer Budgets staatlich finanziert.

In unserem Land decken die staatlichen Zuschüsse nicht einmal 40% der Unterhaltskosten. Waldorfschulen als Schulen in freier Trägerschaft können nur in enger Zusammenarbeit mit den Eltern überleben und sich entwickeln.

Ein wichtiger Grundsatz: Das intellektuelle Leben, zu dem auch die Schule gehört, darf nicht unter der Kontrolle oder dem Einfluss des Staates (der Politik) oder der Wirtschaft stehen, wodurch die Möglichkeit einer freien Bildung unterstützt wird.

Das Herz und die Seele der Waldorfschulen sind die Lehrer, die sich durch ständiges Lernen und eine spezielle waldorfpädagogische Ausbildung die für die Waldorfpädagogik notwendigen Fähigkeiten aneignen. Die Fähigkeiten spielen eine wichtige Rolle bei der Gewährleistung eines angemessenen Bildungsniveaus, aber die kontinuierliche Weiterentwicklung des vorhandenen Wissens ist wesentlich. Waldorflehrer werden in berufsbegleitenden Lehrgängen (ca. drei Jahre), in einer Vollzeit-Postgraduiertenausbildung (ein oder zwei Jahre) oder in einer vierjährigen Vollzeitausbildung nach dem Studium ausgebildet.

Im Sinne der Waldorfpädagogik (anthroposophische Pädagogik) ist der Kindergarten in erster Linie ein Ort des Spiels, des Märchens und der aktiven Nachahmung, ein "soziales Mutterhaus", das in altersgemischten Gruppen eine überschaubare Welt um das Kind herum schafft, mit einem sicheren Rhythmus von Abläufen und Tätigkeiten und mit einer starken Ausrichtung auf die körperlichen, seelischen und geistigen Bedürfnisse des Kindes.

Die Schule bietet auch viel Raum für die Entwicklung von Fertigkeiten in Kunst und Handwerk. Sie lernen nach einem geblockten, epochalen Unterricht, d.h. die allgemeinen Fächer werden in den ersten beiden konsolidierten Unterrichtsstunden - den Hauptstunden - in kontinuierlichen Zyklen von 3-4 Wochen eingeführt. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Kinder am Morgen am aufnahmefähigsten und aufmerksamsten sind.

Ab der dritten Stunde wird in Fächern, die eine regelmäßige Übung erfordern, fachspezifischer Unterricht erteilt. In Waldorfschulen gibt es keine Benotung, kein Durchfallen, die Bewertung erfolgt textbasiert. Die Teilnahme an gemeinsamen Aktivitäten ersetzt das Abfragen.

Durch künstlerische und handwerkliche Aktivitäten werden die Kreativität und die Kommunikationsfähigkeit der Kinder gefördert und ihre soziale Sensibilität gestärkt.

Das Erlernen des Schreibens beginnt mit der Bewegung, dem Gestalten und Malen in großen Räumen und geht als eigenständige Handlung dem Erlernen des abstrakten Lesens voraus.

Die Kinder lernen, auf bunten, großen Formen, die in einem einfachen Heft oder an der Tafel gezeichnet sind, deutlich zu lesen. In der Oberstufe lernen die Kinder die Welt der Phänomene konkret kennen, indem sie in einer Vielzahl von physikalischen und chemischen Experimenten sinnliche Erfahrungen machen. Gartenbau und soziale Praxis spielen eine wichtige Rolle in der Erziehung der Kinder.